Samstag, 21. September 2013

6. Australien: Sydney, welcome to Australia

Am 9. September kam ich in Sydney an und machte mich auf die Suche nach Blake's Werkstatt. Blake, ein Bekannter meines Vaters, hat ganz in der Nähe des Zentrums, in einem kreativen, lebendigen Studentenviertel namens Redfern, eine riesengrosse Werkstatt. Eigentlich rechnete ich nicht damit, ihn anzutreffen. Die letzten 17 Jahre weilte er zu dieser Jahreszeit nämlich jeweils in der Schweiz. Der Typ hat ein spezielles Leben, oder es ist einfach total anders als ich's mir gewohnt bin. Vielleicht fand ich es deshalb sehr interessant und genoss es an seinem Alltag teil zu haben. Wenn ich gewusst hätte, dass er diesen Winter in Sydney bleiben würde, hätte ich Zeit eingeplant um ihm beim Restaurieren von alten Möbeln aus der Schweiz zu helfen. Er hat ein enorm grosses Wissen in diesem Bereich und hätte mir viel beibringen können. Da ich dies aber nicht wusste, machte ich mich bereits nach einer Nacht, welche ich inmitten von Antiquitaeten aus Europa verbrachte, einem Stadtrundgang und einem gratis Geigenkonzert im Botanischen Garten, auf den Weg zum Flughafen. Dort holte ich AC (Anne-Catherine) ab, die aus einem Kurzaufenthalt in der Schweiz zurueck kam.

Es war komisch, eben haben wir noch gemeinsam die Schulbank gedrückt (PHSG :-), auf Prüfungen gelernt und nun besuch ich sie hier auf ihrer Farm. Die Farm liegt abgelegen, 40km von der nächsten grösseren Ortschaft entfernt, dort wo sich Känguru und Reh gute Nacht sagen und der Sternenhimmel überwältigend schön ist. Sie lebt da mit ihrem Partner, dessen Sohn und einem Freund der Familie. Zudem beherbergen sie jede Menge Tiere: 6 Hunde, 1 Ziege, 55 Schafe, 22 Pferde, Hühner, Enten und Tauben. Tönt alles ein bisschen wie in einem Märchen. Ist es eigentilch auch, wenn man davon absieht, wie beispielsweise die Küche ausgesehen hat, nach AC's einmonatigem fern bleiben. So habe ich an meinem ersten Tag hier als erstes vier Stunden lang die Küche geputzt. Toll, da sieht man wenigstens einen Unterschied *smile*. Mich erinnert hier einiges an den Louis Lake in Kanada, nur ist es hier ein bisschen luxuriöser. Die Farm befindet sich inmitten eines bewaldeten Naturschutzgebiet und ich habe ein kleines Häuschen für mich allein *smile*.

Die Tiere auf der Farm und der ganze Haushalt geben jede Menge zu tun. Ich bewundere AC dafür, dass sie dieses Leben gewählt hat, was nicht immer einfach ist. Ich frage mich, was die Männer ohne sie machen würden. 

Die meisten, die mich ein bisschen besser kennen, wissen, dass ich nicht grad eine Tierliebhaberin bin. Ich finde die Tiere schön und gut, bin aber froh, muss ich mich nicht ein Leben lang um sie kümmern. Zusammen mit AC mache ich Sachen, welche ich noch nie zuvor gemacht habe: wasche Hunde und schäueme diese ein, entlause ein Pferd oder gehe ausreiten, was riesen Spass macht. Maddy, mein Pferd, ist sehr gut konditioniert und macht mir das Leben als Reiterin sehr einfach. Wenn ich gemeinsam mit AC durch die Gegend galoppiere, komm ich mir jeweils vor wie ein Cowgirl. (You know that you are a cowgirl, when you find hay in your bra *smile*). Beim Ausreiten wurde mir bewusst, wie viele Freunde ich in der Schweiz habe, die ein Pferd besitzen und Reiten zu ihren Hobbies zählen. (Und diese möchte ich hier speziell grüssen *smile*). AC nahm mich als Hilfslehrerin auch mit in die Deutschnachhilfe, welche sie in der Nachbarschaft einer tollen Auswandererfamilie gibt. Diese, im Krieg geflüchtet, will unbedingt zurück nach Deutschland. Ich hoffe sehr, dass sie bald die Bewilligung dafür erhält.

Vor ein paar Tagen erreichte mich ein Mail aus dem Father's House, dem Waisenhaus auf den Philippinen, in welchem ich die kommenden drei Monate mithelfen werde. Unteranderem las ich folgende Zeilen: "Letzte Woche haben wir zusammen mit den Kindern im Father's House für Gottes Versorgung gebetet. Unser Konto war fast leer und das restliche Gelde hätte noch gerade mal für eine Woche gereicht." Auf meinem Blog haben sie gelesen, dass ich für sie gesammelt habe, was sie sehr gefreut hat. Ihre Zeilen haben mich sehr berührt. Ich bin dankbar für jedes feine Essen, welches ich unterwegs geniessen kann (besonders die leckeren Salate), vor allem auch deshalb, weil ich weiss, dass ich in den Philippinen drei mal täglich Reis und Fisch serviert bekommen werde. Mit dem Mail wurde mir aber klar, dass es für die Leitung des Waisenhauses schon toll ist genügend Geld zu haben, um die Kinder durchzufüttern. Mal schauen, wie lange das Geld welches ich mitbringen werde, reichen wird.

Ich geniesse hier im Märchenland noch die letzten drei frühlingshaften Tage, bevor ich dann am Montag auf die Philippinen fliegen werde.

Euch allen wünsche ich einen wunderschönen Herbst (falls es in euerm Land Herbst gibt) und verbleibe mit herzlichen Grüssen. Debby 

On the 9th September I've arrived in Sydney and tried to find my way around to Blake's workshop. Blake is a friend of my fathers and lives very close to Sydney center, in a very cute little student area called Redfern. I didn't think he would be here, when I've booked my trip. Normally at this time of the year he's in Switzerland, buying some old furniture. He's a very special guy, with such a different life than mine. Maybe that's the reason why I've found it very interesting to catch a glimpse of his daily life. A pity I didn't know he would be here. Otherwise, I could have helped him in his workshop restoring old furniture, which he is really good at. I could have learned a lot from him. Anyway, after one night, sleeping in his workshop in between the old furniture from Europe (how ironic), a short stop at Sydney harbor and a free violin concert at the botanical garden I went to the airport. There I waited for AC (Anne-Catherine) who came back from a one months stay in Switzerland.

It was funny, just recently we studied together in St. Gallen (PHSG :-), learned for tests and now I'm visiting her on her farm in the bush of Australia. The farm is 40km away from the next bigger village, where kangaroos and dears say good night to each other under a beautiful sky full of stars. I sometimes feel like at the lake in Canada. The farm is placed in the middle of a forest and I'm having my own little cabin to live in.

She lives here with her partner, his son and an old friend of the family. As well they have heaps of animals on the farm: 6 dogs, 1 goat, 55 sheep, 22 horses, chickens, ducks and pigeons. This sounds a little bit like a fairy tale. It actually is one, if you don't mind the mess in the kitchen, after the one month absence of AC. The first thing I did on the farm was cleaning the kitchen for about four hours. The great thing is, afterwards you really could see a difference.

The animals and the household are very time consuming. I admire AC, for having chosen this life here, which isn't always easy. I sometimes ask myself, how the men would survive without her.

Most of you know, that I'm not a big animal person. I don't mind animals, but I don't need them in my bed or licking my face. AC's teaching me things I've never done in my life before: washing dogs and shampooing them, wash off lice of a horse or just go horse riding, which is big fun. Maddy, the horse I'm mostly riding, is very well trained and easy to ride *smile*. When I'm galopping on Maddy I feel like a cowgirl. (You know that you're a cowgirl, when you find hay in your bra *smile*). While being together with the horses, lots of friends came into my mind who have horses back home. (At this point, I want to great all of you *smile*). AC took me to her neighbors, where she teaches German. I assisted her with the lessons. This family wants to learn German, because they plan to go back to Germany, where they originally come from, but had to leave country in WW2. I really hope they will get the permission soon.

A few days ago I got a mail from the father's house, the orphanage from the Philippines. They wrote, amongst other stuff, the following lines: "Last week we've prayed together with the kids for what God provides us. Our bank account just had money left for approximately one more week." They've read on my blog, that I've raised some money for them in the USA and were very happy about that. I was very touched about their lines. I'm thankful for every delicious meal I can eat, especially because I know, I am going to get rice and fish in the Philippines three times a day. I felt ashamed after reading the mail from the orphanage. I'm afraid of surviving just with rice and fish and they are just happy if they have enough money to feed all the kids. I wonder how long the money, that I am going to bring them, will last.

I'm enjoying the last days here in the fairy tale before I'll head off next Monday to a complete different world, in the Philippines.

To all of you guys I wish you an awesome fall (autumn *smile*)(if there is fall in your country). Lots of love. Debby

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