Ziemlich spontan haben Kerim und ich anfangs Woche beschlossen,
fuer zwei Tage ein bisschen die Gegend zu erkunden. So machten wir uns gestern,
noch vor Sonnenaufgang, auf unseren Weg.
Ueber 1000 Kilometer legten wir in zwei Tagen zurueck, begleitet von Country- oder Worshipmusik. Der Weg
fuehrte uns durch verschiedenste Landschaften. Faszinierend fuer mich war vor
allem die unendliche Weite zwischen den wenigen Ortschaften (vielleicht 10),
welche wir passierten. Wir genossen die angenehmen Temperaturen und erfreuten
uns ueber die nur 30 Grad. Zudem erlebte ich wieder einmal Regentropfen und
genoss die erfrischende Abkuehlung.
Eines der Highlights war der Grand Canyon, der aus dem Nichts,
ploetzlich in seiner Groesse und Tiefe vor uns auftauchte. (Ok, ich geb's zu, die andern Touristen haben uns ein wenig auf die kommende Ueberraschung aufmerksam gemacht). Mit verdeckten Augen
hat mich Kerim an den Abgrund gefuehrt und der Augenblick, als ich sie oeffnete,
war wirklich atemraubend. Ich stellte mir die Entdecker vor 500 Jahren vor, wie
muessen diese gestaunt haben, als sie durch eine total flache Gegend ritten und
ploetzlich ein so gewaltiges Naturwunder zu Gesicht bekamen. Gerne haette ich
da den Sonnenuntergang bestaunt, er war nur 3 Stunden von uns entfernt. Kerim
aber, der frisch verliebt ist, konnte mich nicht verstehen, dass ich wirklich so
lange haette warten wollen. Und da er keine Natelverbindung hatte und somit von
seiner Freundin getrennt war, hielt er es kaum aus. So gab ich schlussendlich
nach und spare mir dieses Ereignis nun halt einfach fuer’s naechste Mal auf.
Ansonsten war es aber toll mit Kerim unterwegs zu sein. Oft
dachte ich an die vielen Trips zurueck, die mir Beat in der Vergangenheit ermoeglicht
hatte. Wie schnell doch die Zeit vergeht und ich nun ploetzlich die “Erwachsene” bin.
Kerim ist 16 Jahre alt und hat erst seit Kurzem seinen Fuehrerschein. Dieser
ist hier sehr einfach, mit ein bisschen Theorie und einem praktischen Test zu
ergattern. Er genoss es sehr, zum ersten Mal in seinem Leben, etwas laengere
Strecken fahren zu duerfen.
Uebernachtet haben wir im herzigen Studentenstaedtchen Flagstaff, das mit vielen herzigen Lokalen und Laeden so total anders ist, wie Bullhead. Heute fuhren wir durch das traumhaftschoene Gebiet in Sedona wieder zurueck
nach Bullhead City.
Es gibt Momente, da kann ich es kaum fassen, was fuer ein “Schoggilaebe”
ich zur Zeit fuehren darf. Es ist schoen, ohne Verpflichtungen und
Verantwortung jeden Tag von Neuem einfach zu geniessen und dafuer bin ich von Herzen dankbar.
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